Hallo wanda17,

ein paar Beispiele habe ich ja schon genannt, wie dem EEG.

Ein sehr schönes Beispiel für alle möglichen Diagnoseverfahren sind dann Suchterkrankungen. Rauschmittelabhängigkeit.

Die meisten Rauschmittel können nach dem Konsum im Bl** oder Urin nachgewiesen werden. Bei regelmäßigem Missbrauch von Beispielsweise Alkohol ( oder auch anderen Rauschmitteln) sind dann antsprechende Bl**parameter erhöht. Bei Alkohol wären es z.B. die Leberwerte. Nikotin wird im Urin nachgewiesen, THC durch Haarprobe usw.

Und ein regelmäßig wiederkehrender Rauschmittelmissbrauch spricht für eine Abhängigkeit oder zu mindest für eine starke Gefährdung. Wer täglich seine fünf, sechs Bier trinkt, entwickelt über kurz oder lang eine Abhängigkeit, mal als Beispiel.

Da gehts dann weiter: Während dem Entzug ist beim Alkoholiker z.B. der Bl**druck stark erhöht. Lässt sich auch messen.

Anderes Beispiel, Demenzen. Je nach dem um welche Demenzform es sich handelt, lässt sich das hirnorganisch auch nachweisen. Das trifft nicht auf jede Demenz zu, jedoch die vaskuläre Demenz etwa ist die Folge von DurchBl**ungstörungen im Gehirn. Die lassen sich wiederum mit bildgebender Technik nachweisen. MRT; Sonographie des Gehirns usw.

Bei den Depressionen habe ich schon die veränderte Pupillenreaktion angesprochen. Das ist ein körperliches, messbares Indiz für eine Depression.

Wie schon geschrieben, oft treten bei psychischen Erkrankungen auch körperliche Symptome ( oder Ursachen) in Erscheinung.

Diagostiziert wird dies jedoch nicht von einem reinen Psychologen, das macht entweder ein Psychiater, Neurologe oder ein psychologischer Psychotherapeut mit entsprechender Weiterbildung.

Die Bezeichnung Therapeut hingegen ist nicht geschützt. "Therapeut" ohne entsprechenden Zusatz im Titel kann jeder werden, wer gerade Lust drauf hat.

Zu den Psychopharmaka kann ich sagen, es stimmt, das viele Psychopharmaka eine dämpfende Wirkung haben. Aber die Medikamente der neueren Arzneimittelgruppen können da schon etwas mehr. Sie wirken z.B. stimmungsaufhellend, antipsychotisch, das heißt sie wirken tatsächlich z.B. gegen Halluzinationen oder Wahnideen. Natürlich machen sie das indem sie im Hirnstoffwechsel eingreifen, und da gibt es dann entsprechend Nebenwirkungen. Ich schätze, dass es in Zukunft noch verträglichere Psychopharmaka geben wird, je länger sich die Pharmazie damit beschäftigt.

Aber Nebenwirkungen haben nicht nur Psychopharmaka, Nebenwirkungen haben die meisten Medikamente. Auch homöopathische, plfanzliche Mittel können Nebenwirkungen entwickeln.

Beispiel?

Johanniskraut. Wirkt stimmungsaufhellend und ja auch beruhigend, hat aber die Nebenwirkung phototoxisch zu reagieren. Sprich: es macht lichtempfindelich ( Hautreaktionen oder Bewusstseinsstörungen bei direkter Sonneneinstrahlung)

Fenchel, gut bei Verdauungstsörungen sowie Atemwegsbeschwerden, steht jedoch im Moment im Verdacht bei regelmäßigem Konsum krebserregend zu sein.

Das wäre jetzt mal etwas weiter ausgeholt. Hier hast du Beispiele für Diagnosemöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen und Beispiele dafür, was Psychopharmaka heute derzeit alles können.

Grüße